Wer von euch hat noch nie von Mitgliedern im Fitness-Studio gehört, die voller Motivation einen langfristigen Vertrag abgeschlossen haben, aber nie zum Training gehen? Viele Leute treibt vor allem das schlechte Gewissen an, endlich etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Besteht dann die Möglichkeit, im Fitness-Studio Sport zu treiben, kann man sich einfach nicht aufraffen oder es ist doch nicht ganz so einfach, wie man sich das anfangs vorgestellt hat.
In diesem Artikel möchte ich Euch einige Kriterien und Tipps für die Wahl eines geeigneten Fitness-Studios vorstellen, damit ihr lange Spaß an Eurem Fitness-Studio habt und nicht zu einer von vielen Karteileichen werdet. Das A und O eines kontinuierlichen und erfolgreichen Trainings im Fitness-Studio fängt nämlich bereits bei der Entscheidung an, wo man seine Mitgliedschaft abschließt. Die Auswahl an Studios reicht nämlich inzwischen von Functional Training, Frauen-Fitness, Rücken- und Zirkeltraining über hochpreisige Luxus-Studios – eine Auswahl, bei der man sich gerade als Anfänger nur schwer zurechtfindet.
Nicht zu unterschätzen: Individuelle Faktoren und die Ausstattung des Fitness-Studios
Wenn man anfängt, nach einem passenden Fitness-Studio zu suchen, sollte man sich über einige Punkte Gedanken machen. Denn wer die eigenen Erwartungen und Bedürfnisse kennt, wird seltener eine Fehlentscheidung treffen.
Traningserfahrung und Betreuung
Es macht einen sehr großen Unterschied, ob man bereits über Trainingserfahrung verfügt, wenn man sich in einem Fitness-Studio anmelden möchte. Die Betreuung in den verschiedenen Fitness-Studios kann nämlich sehr unterschiedlich ausfallen. In der Regel gilt: Je teurer die Mitgliedschaft, desto besser der Rundum-Service. Sollte man absoluter Anfänger sein und sich noch unsicher fühlen, lohnt es sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Durch mangelnde Erfahrung steigt das Risiko, sich akute Verletzungen zuzuziehen oder seiner Gesundheit langfristig zu schaden. Gerade in den Billig-Studios sieht man sehr viele Leute, die Übungen unsauber und zu hektisch ausführen, da es niemanden gibt, der sie regelmäßig kontrolliert. Der Vorteil einer ausführlichen Betreuung ist zudem, dass man gemeinsam mit dem Studio-Personal individuelle Trainings- und Ernährungspläne erarbeitet, regelmäßige Check-Ups durchführt und langfristig auf ein Ziel hinarbeitet. Wer bereits sportlich aktiv gewesen ist, über ein gutes Körpergefühl verfügt und bereit ist, sich selbstständig in Trainings- und Ernährungstheorie einzuarbeiten, dem kann durchaus auch ein Fitness-Studio mit weniger Betreuung empfohlen werden. Wer allerdings im Bodybuilding in den semi-professionellen oder gar professionellen Bereich möchte, der sollte langfristig darüber nachdenken, sich privat einen Trainer oder eben ein Fitness-Studio mit entsprechender Betreuung zu suchen.
Kostenfaktor
Die Mitgliedschaft in einem Fitness-Studio kann eine kostspielige Angelegenheit werden. Wie bereits erwähnt gibt es die Luxus-Studios, bei denen man über 100 Euro im Monat hinlegen muss. Wer es billig möchte, für den gibt es Angebote bereits unter 20 Euro im Monat. Je nach Angebot, Lage, Größe und Ausstattung variiert der Preis. In der Regel geht man Verträge ein, die eine Laufzeit von einem Jahr haben. Bei einem Umzug gibt es oft Klauseln, die eine Sonderkündigung ermöglichen. Aber auch hier gilt: Genau hinschauen und nochmals nachfragen. Man sollte sich vor Abschluss einer Mitgliedschaft jedenfalls sicher sein, dass man das Fitness-Studio in den nächsten Monaten nutzen wird. Außerdem ist es wichtig, auf die versteckten Kosten zu achten. Einige Fitness-Studios verlangen Verwaltungsgebühren, die zusätzlich zum monatlichen Mitgliedsbeitrag anfallen. Am besten geht man erst einmal in sich, wie viel man generell bereit ist auszugeben, bevor man sich einen Vertrag aufdrängen lässt.
Zeitfaktor
Genauso wie die Kosten sollte man auch bedenken, wie viel Zeit man für das Studio einplanen kann. Hat man nur unregelmäßig Zeit, wäre es empfehlenswert, einen Sport zu machen, bei dem man nicht von einem Fitness-Studio abhängig ist, z.B. Jogging, Radfahren, Schwimmen. Für diese Cardio-Sportarten braucht man kein Fitness-Studio und sie lassen sich individuell in den Terminkalender einbauen. Auch gibt es die Möglichkeit, zu Hause Übungen mit Eigengewicht durchzuführen. Wer nur unregelmäßig an Gruppenkursen teilnehmen möchte, für den halten einige Fitness-Studios 10er-Karten bereit. Wer regelmäßig, also mindestens ein- bis zweimal, am besten dreimal pro Woche, Zeit für das Fitness-Studio einplanen kann, dem kann eine Mitgliedschaft nahe gelegt werden. Man sollte unbedingt die Öffnungszeiten des jeweiligen Fitness-Studios mit dem eigenen Terminkalender abgleichen. Je nach Trainingsziel sollte eine Trainingsdauer zwischen 30 und 90 Minuten eingeplant werden.
Der Anfahrtsweg zum Fitness-Studio: Eine Frage der Motivation
Der Anfahrtsweg zum Fitness-Studio ist aus meiner Sicht der Motivationskiller Nummer 1. Generell gilt: Je mehr Hindernisse man für eine Sache überwinden muss, desto mehr muss man motiviert sein, um diese tatsächlich umzusetzen. Für jeden, der sich abends nur schwer vom Sofa wegbewegt, der sollte sich ein Fitness-Studio in der Nähe suchen, das er bestenfalls zu Fuß erreichen kann. Sollte das Fitness-Studio weiter weg gelegen sein, ist auf geeignete ÖPNV-Verbindungen und Parkplätze zu achten. Ist man erstmal im Fitness-Studio angelangt, kostet das Training nicht mehr viel Überwindung.
Atmosphäre und Ambiente
Jedes Fitness-Studios hat eine andere Atmosphäre. In kleinen inhabergeführten Studios, manchmal auch in kleineren Ketten, ist der Umgang sehr persönlich. Das Studiopersonal kennt man und hält regelmäßig Rücksprache über Training und Ernährung. In eher größeren Fitness-Studios, die meist zu großen Ketten gehören, ist die Atmosphäre eher unpersönlich und anonym. Zwar erhält man kaum Betreuung, zahlt aber dafür auch weniger und wird beim Training in Ruhe gelassen. Allerdings sind diese Studios i.d.R. sehr überlaufen.
Auch das Ambiente variiert in den einzelnen Studios. Wer Sauna, Massage, Sonnenstudio und Getränkebar inklusive möchte, dem ist eines der teureren Fitness-Studios zu empfehlen. Wem es ausschließlich auf das Training und die Dusche danach ankommt, der ist mit einem billigen Fitness-Studio bestens bedient. Letztendlich kommt es hier auf die individuellen Bedürfnisse an.
Ausstattung
Ein wichtiger Faktor bei der Wahl eine Fitness-Studios ist auch die Ausstattung. Wer beispielsweise Muskeln aufbauen möchte, für den ist ein Freihantelbereich unabdingbar. Wer etwas für seinen Büro-Rücken tun möchte, der sollte auf spezielle Geräte für den Rücken achten. Wer gerne mit anderen gemeinsam trainiert, dem sind die Gruppenkurse zu empfehlen. In der Regel sollte man sich zunächst seines Trainingsziels bewusst werden und dann schauen, ob man es im jeweiligen Fitness-Studio umsetzen kann. Bei der Ausstattung ist es vor allem wichtig darauf zu achten, dass die Geräte neuwertig und gut gepflegt sind.
Training im Fitness-Studio als Frau
Wir Frauen sind gerne unter uns. Vor allem beim Sport fühlen wir uns schnell taxiert und unwohl. Manche Fitness-Studios bieten Trainingsbereiche nur für Frauen an. Möchte man solch einen Bereich als Frau nutzen, ist darauf zu achten, dasss dieser gut ausgestattet ist, also über Cardio- und Trainingsgeräte sowie über Freihanteln verfügt. Selbstverständlich sollte das Training auch hier effektiv umsetzbar sein. Abzuraten ist von Frauenbereichen, in denen es lediglich Geräte für den Po oder den Bauch gibt. Ein Ganzkörpertraining ist nämlich immer das beste, auch für uns Frauen. Wem die individuellen Bedürfnisse als Frau besonders wichtig sind, sucht sich am besten ein Fitness-Studio exklusiv für Frauen, wie es sie bereits in vielen Städten gibt.
Wie man sich über die verschiedenen Fitness-Studios informieren kann
Als gute Informationsquelle dienen vor allem Berichte von Freunden und Bekannten, die bereits in einem Fitness-Studio trainieren. Auch die Homepages der einzelnen Fitness-Studios stellen Informationen zu Betreuung, Ausstattung und Preis zur Verfügung. Hat man ein Studio gefunden, das den eigenen Wünschen und Erwartungen entspricht, macht man am besten einen Termin für ein Probetraining aus. Beim Probetraining sollte man dann darauf achten, ob die eigenen Erwartungen erfüllt werden, ob man sich wohl fühlt und gezielt Fragen stellen, die offen geblieben sind.
Vor Vertragsabschluss nichts überstürzen
Hat man nach dem Probetraining den Eindruck, dass das Fitness-Studio gut passt, sollte man vor einem übereilten Vertragsabschluss nochmals in sich gehen und die oben aufgeführten Punkte bedenken. Niemals sofort vor Ort an demselben Tag einen Vertrag unterzeichnen, auch wenn das Probetraining super war. Gerade für Rückfragen ist es wichtig, sich den Vertrag in Ruhe zu Hause anzusehen. Auf der Homepage des jeweiligen Fitness-Studios findet man i.d.R. auch die AGBs. Wer den Vertrag gut bedenkt, wird viel Freude in seinem Fitness-Studio haben.